Ohana heißt Familie, Familie heißt, dass alle zusammenhalten.
Stitch. Lilo und Stitch.
Nacht. Regen.
Zwei Monate ist es jetzt her, dass ich das letzte Mal aus meinem Leben berichtete. Zwei Monate, eine lange Zeit. Wenn ich so darüber nachdenke, waren das die zwei bisher schönsten Monate meines Aufenthaltes. Aber von vorne…
Ende März/Anfang April ging es auf Seminar Nach Washington DC. Die Gruppe Mal wieder zu sehen tat gut, war doch die Zeit davor, bis auf ein paar Kinobesuche, relativ isoliert. Washington als Stadt ist toll! Im Vergleich zu New York wirkt alles so ruhig, klein. Die Menschen sind anders, das Klima wärmer und die Museen interessant. So standen neben den Seminar-Programmpunkten Besuche im botanischen Garten, dem Air and Space Museum und im Capitol/Repräsentantenhaus auf dem Stundenplan. Insgesamt lässt sich sagen, dass es eine ehr schöne Woche war, und as fahren der Elektroroller weniger Spaß macht als gedacht, aber immernoch genug um es zu wiederholen.
In New York angekommen ging es dann erstmal weiter mit Arbeit… Telefonate hier, E‑Mails schreiben da… Büroalltag eben. Jeden Tag am Schreibtisch zu sitzen kann sehr langweilig werden, über die Zeit habe ich aber Strategien entwickelt, dem entgegenzuwirken. Spotify, Gummibandschießen oder meinen liebsten Kollegen Stephan zu nerven sind alles Dinge, die die Zeit signifikant schneller verlaufen lassen. Außerdem habe ich ja jeden Mittwoch noch meine Besuche bei den Überlebenden. Diese bringen nach wie vor Abwechslung und auf dem Weg von Besuch zu Besuch komme ich ein wenig an die frische Luft.
Am 27. April, dem Geburtstag meiner Mutter, war es dann soweit: um drei Uhr Nachts machten wir uns auf den Weg zum Flughafen, um von dort aus nach Seattle/Hawaii zu fliegen. Nach sechs tatsächlich sehr annehmbaren Stunden landeten wir dann im wunderschönen Washington (Staat). Flughafentransfer, laufen, Hostel. Schon auf dem Weg wusste ich, dass mir Seattle gefallen würde. Alles wirkte so entschleunigt und im Gegensatz zu New York sehr sauber. Unser Hostel, welches übrigens sehr empfehlenswert ist, lag sehr zentral und direkt neben einer Art Markthalle. Nach einer kurzen Auspackpause machten wir uns also auf dorthin, nur um dahinter das Meer bzw die Meerendung zu entdecken. Das spontane “einfach Mal Schauen” endete schlussendlich mit dem Besuch der Space Needle aka. der eine Turm in Seattle den jeder kennt. Am nächsten Tag (Sonntag) ging es dann in einen Naturpark außerhalb der Stadt, zu einem Radiostudio in welchem man auch Kaffee trinken konnte, einem Food Market und einfach ein bisschen zum schauen/shoppen in die Stadt. Highlight des Tages, so dachte ich zumindest, würde der Besuch des ältesten Starbucks der Welt werden, dieser entpuppte sich dann aber als stinknormale Filiale ohne irgendwelche Besonderheiten. Abends dann Game of Thrones im Hostel schauen, und danach mit all den anderen Reisenden etwas trinken. Das ist nämlich das schöne an Hostels; man lernt so viele interessante Menschen kennen! Montag gab es dann noch den “besten Kaffee der Stadt”, welcher tatsächlich der beste Kaffee der Stadt war. Danach zum Flughafen und warten auf den Flug nach Honululu. Dort angekommen war ich erstmal überrascht wie warm es war, hatte mir doch meine Wetter App gute 10° kälter angegeben. Im Hostel dann ging es direkt ins Bett. Ich war so müde, dass ich mit samt Koffer und ohne mich umzuziehen einschlief. Die nächsten drei Tage sollten wir in und rund um Honululu verbringen. Wir lernten neue Leute kennen, gingen hiken, schnorchelten und lagen ab und zu auch einfach nur am nahegelegenen Waikiki Beach herum. Donnerstag ging es dann mit dem Bus hoch nach Lanikai. Das an der Ostseite Oahu’s gelegene Dorf ist bekannt für den gleichnamigen Strand, welcher ein fast schon zu türkisendes Wasser bietet. Abermals begaben wir uns auf einen Hike, dieses Mal quer durch den Dschungel. Der Regen störte zwar ein wenig und die Landminenwarnung auf halber Strecke war auch nicht gerade ermutigend, oben angekommen wussten wir aber, dass sich der Weg gelohnt hatte. Irgendwo im Nirgendwo, in Mitten tausender Lianen, trug sich vor uns dann das auf, weshalb wir gekommen waren: Wasserfälle. Nicht besonders groß, nicht besonders majestätisch, aber unfassbar schön. Wir legten also unsere Rucksäcke bei Seite, zogen uns unsere Badesachen an und sprangen. Wer einmal von einem Wasserfall gesprungen ist, weiß wie gut sich das anfühlt! Zurück angekommen im Airbnb lernten wir dann auch endlich unseren Host kennen, redeten noch etwas mit ihr und legten uns dann schließlich schlafen. Freitag ging es nach einem dank Regen missglückten Strandtag in den Norden der Insel. Zwei Tage sollten wir dort verbringen. Über die Nordküste kann ich eigentlich gar nicht viel mehr sagen, außer dass es sich definitiv lohnt ein bisschen Zeit dort zu verbringen. Es ist nicht so touristisch wie im Süden, aber immernoch genug, um einkaufen zu gehen… Die Strände sind leerer, die Wellen höher und die Atmosphäre noch chilliger. Ich glaube so im Nachhinein hatte ich Freitag und Samstag das beste (und günstigste) Essen, den leckersten Kaffee und irgendwie die angenehmste Zeit. Sonntag Morgen um 5 Uhr müsste ich mich allerdings schon wieder auf den Weg zurück nach Waikiki machen, um das absolute Highlight der ganzen Reise nicht zu verpassen: Scuba Diving. Ich bin zwar schonmal mit Flasche getaucht, aber was ich vor der Südküste Oahu’s zu sehen bekommen sollte, überstieg alle Erwartungen. Delfine, Haie, Moränen, Seesterne und natürlich tausende Fische und Schildkröten… …alles aufzuzählen würde zu lange dauern. Das Wasser war so klar, dass man den Grund, trotz 15 Meter Tiefe, vom Boot aus problemlos erkennen konnte. Einfach nur wundervoll und ein krönenden Abschluss meiner Reise! Eine Nacht verbrachten wir noch in dem Hostel, in dem alles begann, dann am nächsten Mittag sollte es wieder zurück Richtung Heimat gehen. Die Reise zurück war zwar aus verschiedenen Gründen nicht die allerbeste, das machte meine Ankunft in New York (in Flip Flops wohlgemerkt) umso besser.
Das war sie also, meine Reise in den Westen. Die Frage die bleibt ist: was kommt als nächstes?
Bis zu meiner Ausreise Ende August werde ich noch Besuch von zahlreichen Freunden bekommen, nach Stampford fahren und nach Chicago fliegen. Ich werde weiterhin die Stadt erkunden und weiterhin fleißig arbeiten “grins”. Natürlich werde ich von all dem berichten. Bis da hin, macht’s gut, genießt den Frühling!
PS: Bitte verzeiht mir meine unterirdisch schlechte Orthographie und Wort Trennung. Acht Monate in den USA fängt man zwangsläufig an, die englische Sprache mit der deutschen zu vermischen.
PPS: Ja! Worttrennung war mit Absicht auseinandergeschrieben, war n Witz ne…
PPPS: Wenn du dich beim Zitat angesprochen gefühlt hast, dann warst du auch gemeint.
Luke